In Folge der zunehmenden Automatisierung des Fahrens verändern sich Bremssysteme in den in TABELLE 3 dargestellten Modulen und Funktionen 1 bis 7. Für die notwendige Sicherheit muss abhängig von den Anforderungen des OEM oder auch der Behörden die Funktionsweise der Module 1 bis 5 voll- oder teilredundant gestaltet werden.
In Stufe 2 (DAS) ist keine redundante Druckversorgung erforderlich. Redundante Pedalsensoren sind in dieser Stufe bereits Stand der Technik. Ein veränderliches Pedalgefühl wird in dieser Stufe noch akzeptiert.
Ab Stufe 3 (HAD) ist eine redundante Druckversorgung erstmalig zwingend erforderlich mit ausreichender Volumenbereitstellung aufgrund der genannten Einflussfaktoren. Zudem ist wie bereits ausgeführt eine Verbindung der Bremskreise bei offenen Bremssystemen mit einem Vorratsbehälter (VB) zu vermeiden, und Pedalsimulatoren sind wegen Vorteilen bei Pedalgefühl und Volumenbedarf einzusetzen. Weiter muss auch der E-BKV eine Druckmodulations-Funktion bei ESP.
Ausfall übernehmen, um stets eine hohe Fahrzeugverzögerung zu gewährleisten. Hier wird im ersten Schritt eine ABS- Select-low-Regelung eingeführt.
Ab Stufe 4 (FAD) werden für eine ausreichende Systemverfügbarkeit dreifache Redundanzen erwartet, bei den Pedalwegsensoren mit der Regel „2 aus 3“.
Zudem ist ein Pedalsimulator wegen zunehmender Rekuperationsleistung von E-Fahrzeugen und fehlender Akzeptanz der Veränderung der Pedalcharakteristik zwingend, weil FAD über eine längere Zeitdauer betrieben werden kann und der Fahrer bei Übergang auf das pilotierte Fahren nicht auf eine Veränderung der Pedalcharakteristik vorbereitet ist. Zur Überwachung der Druckversorgung ist ein redundanter Druckgeber vorzusehen. Weiterhin wird eine redundante ABS-Funktion mit zumindest achsindividueller Regelung gefordert werden, und es werden Teilredundanzen eingeführt. Bremssysteme mit geschlossenen Bremskreisen werden bei der ABS-Funktion Sicherheitsvorteile haben.
In Stufe 5 (AD) sind Pedalwegsensoren und Pedalsimulatoren sowie deren Charakteristik einerseits nicht mehr relevant. Andererseits werden die restlichen Komponenten und Teilsysteme eine dreifache Redundanz, mit der Regel „2 aus 3“ bei Sensoren, ESP-Einheit und Teil-ECU, oder mehrfache Redundanz, aufweisen müssen.